Heute möchte ich ein gerade aktuelles Thema aufgreifen. Denn wir befinden uns mitten drin in der Fastenzeit. Viele haben das Fasten für sich schon einmal ausprobiert, jedoch kaum jemand kennt die vielen Vorteile des Fastens und die doch so unterschiedlichen Varianten. Ich finde es ein wahnsinnig spannendes Thema und vielleicht für Dich ab jetzt auch.
Aber was ist eigentlich Fasten und wo hat es seinen Ursprung?
Fasten ist die Teilweise oder die völlige Enthaltung von Lebensmitteln oder Genussmitteln über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Das Wort Fasten kommt aus dem althochd. und heißt so viel wie an den Geboten der Enthaltsamkeit festhalten.
Das Fasten hat eine lange Historie und kommt in vielen Kulturen und unterschiedlichen Formen vor. Oft wird das Fasten zu bestimmten Jahreszeiten aus rituellem, religiösen oder damals wie heute gesundheitlichem Grund durchgeführt.
Ursprung des Fastens
In der westlichen Welt und dem damit westlichen Glauben, wird die 40 tägige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, als Vorbereitung auf das Hochfest Ostern genutzt. In dieser religiös geprägten Zeit gilt es sich bewusst mit seinen Sünden auseinander zu setzen. Neben dem häufigen beten wird auch auf etliche Speisen verzichtet. So stehen Fleisch, Milchprodukte und auch Alkohol bei den meisten auf der Verzichtsliste. Im Mittelalter wurde zu dem nur einmal täglich etwas gegessen und das war vornehmlich die Abendmahlzeit.
Ähnlich wird die Fastenzeit auch im Islam durchgeführt. Hier heißt diese Ramadan und hat ebenfalls einen religiösen Hintergrund. Dieses Fasten ähnelt dem im Mittelalter und ist tatsächlich etwas strenger. Tagsüber wird gänzlich auf feste Nahrung, sowie auch Getränken verzichtet. Ausgenommen von dieser Regel sind Kinder, Schwangere und Kranke. Gegessen und getrunken wird in der Zeit des Ramadans nach Sonnenuntergang. Dieses essen wird oft gemeinschaftlich eingenommen.
So wie die genannten gibt es noch viele weitere ursprüngliche Fastenzeiten, die aus den verschiedensten Gründen durchgeführt werden.
Was bedeutet Fasten in der heutigen Zeit?
So wie es die unterschiedlichsten Ansätze in der Historie des Fastens gibt, gibt es diese zur heutigen Zeit ebenfalls. In der westlichen Welt wird kaum noch gemäß des religiösen Ursprungs gefastet.
Aber es wird tatsächlich gefastet. Die meisten nehmen die doch sehr lockere Faschingszeit, die der Fastenzeit ja vorausgeht, um sich wieder etwas zu besinnen. Denn Alkohol, süße Völlerei sind in dieser Zeit all gegenwärtig, mehr als zu jeder anderen Zeit des Jahres. Aber auch der gesundheitliche Aspekt spielt nach dieser Zeit für viele eine große Rolle. So ist der Verzicht auf Alkohol, Süßes oder auch Fleisch ganz vorne dabei, was dann wieder den Bogen zum religiösen Hintergrund schlägt.
Einige wenige fasten auch für einige Tage im völligen Verzicht auf jegliche Lebensmittel. Und nutzen diese Zeit, um ihren Körper zu reinigen und sich von Altlasten zu befreien. Nicht nur der Darm wird hier einer Reinigung unterzogen sondern auch der Geist erfährt eine Reinigung.
Aber Fasten wird heute auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt. So wird es begleitend zu diversen Diäten eingesetzt oder zur Behandlung verschiedenster Symptome. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage nach der Fastenwirkung.
Welche Wirkung hat das Fasten denn nun auf mich und meinen Körper?
Fasten ist weit mehr als der bloße Verzicht auf Nahrung. Egal welche Form des Fastens man wählt, man benötigt zum Durchhalten Wille. Ob es nun der Verzicht auf Alkohol ist oder auf die geliebte Süßigkeit zu verzichten ist nie leicht. Und in unserer heutigen Gesellschaft würde ich behaupten sogar noch schwerer. Steht uns doch 24/7 alles zur Verfügung. Verzicht in einer von Konsum geprägten Gesellschaft kann demnach nicht einfach sein. Und dennoch lohnt es sich.
Warum?
Wir erzeugen durch jeglichen Verzicht ein höheres Bewusstsein und entwickeln wieder ein besseres Gefühl zu diesen Dingen. Daneben stärken wir natürlich auch unser Selbstbewusstsein, denn es ist eine Herausforderung der wir uns stellen. Schaffen wir diese zu erfüllen, so wachsen wir daran und entwickeln uns persönlich weiter.
Auch den gesundheitlichen Aspekt dürfen wir hier nicht vergessen. Selbst beim Verzicht auf nur einige Lebensmittel, kann das schon vielfältige positive Wirkungen auf unseren Körper haben. Nehmen wir nur einmal den Zucker, lassen wir diesen plötzlich weg, spüren wir nach kurzer Zeit wie unser Körper auflebt und neue Energien entstehen.
Doch wenn nur beim Verzicht auf einzelne Lebensmittel so ein wertvoller Gesundheitsnutzen entsteht, wie ist es wohl beim völligen Verzicht auf Nahrung?
Der größte Vorteil des Fastens ist wohl der, unseren Körper und Geist wieder zu zentrieren und wieder ein Stück näher zu sich selbst zu finden. Klingt etwas esoterisch? Ist es aber gar nicht. Denn Fasten hilft einfach sich auf sich selbst zu besinnen und sich mit seinem Körper und auch Geist auseinander zu setzen. Daher solltest Du Dir auch Zeit für Deine Fastenkur nehmen.
Das Fasten stößt verschiedene Prozesse im Körper an. So kann es positiv auf entzündliche Prozesse wirken, dazu beitragen, dass der Blutdruck und Cholesterinwerte sinken, es entlastet unsere Entgiftungsorgane und wirkt sogar verjüngend.
Unser Darm
Meiner Meinung nach einer der wichtigste Punkt ist die Reinigung des Darms. Denn der Darm ist das Zentrum der Gesundheit und nicht nur der körperlichen. Auch Krankheiten die auf die Psyche zurückzuführen sind haben oftmals ihren Ursprung im Darm.
Über die Jahre unseres Lebens bleibt in unserem Darm nämlich so einiges liegen. Ablagerungen können die Darmwände verstopfen, was zur Folge hat, dass nicht mehr genügend Nährstoffe im Blut und somit in unseren Zellen ankommt. Das hindert natürlich die Funktion der Zellen und auch deren Regeneration. Das kann zu Unterversorgung des Körpers führen. Es entstehen mit unter entzündliche Prozesse in den verschiedensten Regionen des Körpers. Viele der heutigen Zivilisationskrankheiten finden ihren Ursprung im Darm. Um so wichtiger ist es sich regelmäßig um den Darm zu kümmern. Eine sehr gute Möglichkeit bildet hier das Fasten.
Bildung von neuen Zellen
Weiterhin regt das Fasten die Bildung neuer Zellen an unter anderem können neue Immunzellen gebildet werden. Dies geschieht nach neusten Erkenntnissen bereits nach einer Essenspause von 16h. Weiterhin wird durch das Fasten der Prozess der Autophagie angestoßen. Das ist der Prozess der Selbstreinigung der Zelle. Dieser tritt immer dann ein, wenn die Nährstoffzufuhr stockt und die vorhandenen Vorräte innerhalb der Zelle aufgebraucht sind. In dieser Zeit kann die Zelle sich quasi um sich selbst kümmern. Jetzt werden abgestorbene Zellen aussortiert und von der Zelle selbst verdaut.
Ja richtig gelesen, die Zelle verdaut sich quasi selbst. Verrückt oder? Aber ich kann Dir sagen ein unheimlich cleveres und ausgeklügeltes System. Sogar degenerierte Zellen und Bakterien werden so vernichtet. Dieser Prozess geht viel schneller und dient der Zelle als eigene Möglichkeit sich gesund zu erhalten. Der eigentliche Zellwachstum hingegen dauert um einiges länger. Durch diesen wahnsinnig intelligenten Prozess den sich unser Körper über die Jahre angeeignet hat, kann sich die einzelne Zelle allein gesund halten und es tritt auch ein verjüngender Faktor ein. Und mal im ernst wollen wir nicht alle möglichst lange jung und frisch aussehen.
Die Vorteile des Fastens sind also absolut überragend.
Welche Methoden und Möglichkeiten gibt es denn?
In der heutigen Zeit haben sich einige Fastenmethoden durchgesetzt. Es lassen sich 2 Gruppen bilden. Zum einen das Langzeitfasten, dazu gehört das Fasten über mehrere Tage, zum Beispiel Heilfasten nach Buchinger. Hier wird über mehrere zumeist 5 Tage völlig auf feste Nahrung verzichtet. Hier gibt es eine Einleitungsphase zu Beginn, eine völlig freie Zeit von Nahrung und eine Wiedergewöhnungspahse. Die letzte Phase dient dann dazu den Magen Darm Trakt wieder an die feste Nahrung zu gewöhnen und deren Tätigkeit wieder anzuregen.
Das so genannte Kurzzeitfasten bildet hier quasi das Pendant und bietet durchaus eine Möglichkeit auch täglich im Alltag zu fasten.
Eine Variante ist das 16/8 Intervallfasten oder auch Intermettierendes Fasten genannt. Hier beschränkt sich die Nahrungsaufnahme auf einen Zeitraum von 8h Die Zeit in der dann gefastet wird beträgt somit 16h. Das heißt wer seine letzte Mahlzeit um 20 Uhr abends einnimmt, ißt das nächste mal um 12 Uhr mittags. Die Nahrungsaufnahme findet nun im Zeitraum von 12 Uhr bis 20 Uhr statt. Natürlich sollte man jetzt nicht 8h am Stück essen. Auch hier gilt je nach Mahlzeit entsprechende Essenspausen von mindestens 3h-4h einzuhalten.
Diese Form des Intervallfastens hat den Vorteil, dass sie sich recht unkompliziert in den Alltag einbauen lässt. Nach einer kleinen Gewöhungsphase sind aber auch die 16h ohne Essen kein Problem mehr. Den Effekt am Vormittag frischer und konzentrierter zu sein, bekommt man ziemlich schnell zu spüren. Auch ich bin, als ehemaliger Frühstücksfan, mit der Weile ein echter Liebhaber dieser Methode.
Eine weitere Variante ist das 5/2 Fasten. Auch eine Methode des Intervallfastens, welche zur Entlastung beitragen kann. Hierbei wird von den 7 Wochentagen einfach an 2 gefastet. Diese Tage müssen aber nicht aufeinanderfolgen, sondern können entsprechend der Wochenplanung eingebaut werden. So kann zum Beispiel an 3 Tagen gegessen werden und am 4. Tag gefastet. Tag 5 und 6 werden wieder mit Nahrungsaufnahme gefüllt und am 7. wird wieder ein Fastentag eingelegt. Ebenfalls eine Methode die recht gut in den Alltag einbaubar ist.
Es gibt natürlich noch weitere Formen des Fastens bzw. der körperlichen Entlastung oder Reinigung. Das Säure-Basen-Fasten oder auch das Saftfasten und Smoothiefasten zählen zu diesen Möglichkeiten. Jedoch wird hier keine völlige Entlastung oder zumindest Zeitweise Entlastung für den Darm geschaffen. Positive Effekte auf den Darm und das Immunsystem hat es trotzdem, da hier die Ballaststoffzufuhr aus Obst und Gemüse erhöht wird.
Fazit:
Fasten ist mehr denn je eine Möglichkeit sich wieder auf den Pfad der Gesundheit zu begeben. Nicht um sonst ziehen heute auch Mediziner diese Methode bei verschiedenen Krankheitsverläufen als Unterstützung wieder hinzu. Das Fasten ist aus Glauben, Traditionen und heilsamen Nutzen bekannt geworden. Seine heilsamen Kräfte waren aber deutlich früher bekannt und wurden bereits von Medizinern der Frühzeit angewandt. Und noch heute gibt es Regionen auf der Welt wo Fasten eine anerkannte Heilmethode ist und eben auch als solche durchgeführt wird.
Wer also danach strebt seinen Körper wirklich zu unterstützen, und in den Genuss der positiven körperlichen Wirkungen kommen möchte, der sollte auf jeden Fall das Fasten mal ausprobieren.
Ich selbst habe die völlige Enthaltsamkeit von Nahrungsmitteln noch nicht ausprobiert. Es steht aber ganz oben auf meiner To Do Liste zum Thema Gesundheit.
Wie weiter oben bereits erwähnt bin ich Fan des 16/8 Fastens. So bekommt mein Verdauungssystem eine ordentliche Pause und das einfach täglich. Ich bin Vormittags viel frischer und dies hält tatsächlich bis zum Abend. Aber klar ich achte natürlich auch darauf die restlichen Mahlzeiten des Tages so zu gestalten, dass sie mir Energie geben und nicht rauben.
Frühjahr der optimale Zeitpunkt
Übrigens eignet sich das Frühjahr also genau jetzt vor Ostern besonders gut zum Fasten. Warum? Der Körper erwacht mit dem zu nehmenden Tageslicht aus seinem Winterschlaf. Er setzt körpereigene Reinigungsprozesse durch den erhöhten Stoffwechsel in Gang und transportiert so den über den Winter liegengebliebenen Müll ab. Jetzt ist also die beste Zeit um ihn genau dabei zu helfen. Denn Essen benötigt Energie im Verdauungsprozess. Und gerade in der Umstellung von Wintermodus auf Sommer braucht er jegliche Energie zur Selbstreinigung.
Ausprobieren lohnt sich also hier definitiv. Ich bin mir sicher Du wirst sehr positiv überrascht sein, welche Wirkungen und Ergebnisse Du erzielen kannst durch das Fasten, ob Kurzzeit oder Langzeit.
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine schöne restliche Fastenzeit.
Deine Janine